Welttag der Ozeane 2022

Am 8. Juni ist Welttag der Ozeane! Dieser Aktionstag macht jedes Jahr darauf aufmerksam, welch große Bedeutung die Meere für das Leben auf unserem Planeten haben.

Auch bei firmm.education steht der Juni ganz im Zeichen dieses Tages. Erfahre in unserer kleinen Lerneinheit:

  • wie sich das Leben im Meer entwickelt hat
  • was das Gleichgewicht im Ökosystem Meer gefährdet
  • warum wir unsere Meere schützen müssen

Im Abschlussquiz kannst du anschließend dein Wissen unter Beweis stellen und dir dein firmm-Zertifikat zum Welttag der Ozeane 2022 verdienen.

Das Leben begann im Meer

Das Leben auf unserem Planeten entwickelte sich zunächst im Meer. Nach der Entstehung der Erde vor ca. 4,6 Milliarden Jahren dauerte es zwischen 300 Millionen Jahren und einer Milliarde Jahre, bis die Erde mit Wasser bedeckt war und sich die ersten Einzeller entwickelten. Erst weitere 3 Milliarden Jahre später eroberten die ersten Pilze, Moose und Gliederfüßer das Land.

Stellen wir uns die Erdgeschichte in einem Zeitraffer von einem Kalenderjahr vor, entstand erst im November komplexes Leben. Diesen Monat kannst du dir im folgenden Video ansehen. Alle Monate findest du in unserer  Lerneinheit Erdgeschichte als Kalenderjahr.

Vor 3,5 Milliarden Jahren waren die ersten Cyanobakterien bereits in der Lage, über Fotosynthese Glukose zu erzeugen. Das dabei entstehende Abfallprodukt Sauerstoff sollte später zur Lebensgrundlage für Tiere und Menschen werden.

Für die Produktion von Sauerstoff im Meer sind auch heute noch hauptsächlich Mikroorganismen, sogenanntes Phytoplankton (= pflanzliches Plankton), verantwortlich. Ein Teil des Sauerstoffs wird dabei sogar an die Atmosphäre abgegeben.

Schätze doch einmal, wie viel Prozent des Sauerstoffs in der Luft eigentlich aus dem Meer kommt. Schau dir dann unser Video an, dort findest du die Antwort.

Nahrungskreislauf im Meer

Phytoplankton produziert aber nicht nur Sauerstoff, sondern dient auch selbst als Nahrungsgrundlage für viele Lebewesen.

Unsere Stiftung firmm (foundation for information and research on marine mammals) setzt sich für den Schutz der Wale und Delfine in der Straße von Gibraltar ein und bietet respektvolles Whale-Watching an. In den Sommermonaten können wir manchmal sogar Orcas beobachten. Und auch sie hängen vom Phytoplankton ab. Klick dich durch unsere Übersicht und finde heraus, was die Orcas in der Meerenge fressen und wovon die Nahrung ihrer Nahrung lebt.

Orcas

Drei der in der Meerenge vorkommenden Orca-Pods ernähren sich ausschließlich von Thunfisch, den sie sich gern von der Leine der Fischer schnappen. Im Video siehst du Orcas beim Fressen – einige haben ein ergattertes Stück Fisch im Maul.

Thunfische

Thunfische fressen kleinere Fische, wie zum Beispiel Fliegende Fische.

In der Straße von Gibraltar jagen Thunfische gelegentlich gemeinsam mit Delfinen oder Vögeln. Im Video siehst du Thunfische und Sturmtaucher auf Fischfang.

Fliegende Fische

Fliegende Fische ernähren sich von größerem Zooplankton.

Der Name Plankton bedeutet das Umhertreibende, denn anders als zum Beispiel Wale oder Fische schwimmt Plankton nicht aktiv, sondern wird eher von der Strömung umhergetrieben.

Großes Zooplankton

Zum großen Zooplankton gehören zum Beispiel kleine Krebschen oder Larven von anderen Meerestieren, aber auch große Quallen. Auf dem Bild siehst du Mikroskopaufnahmen – links eine kleine Flügelschnecke und rechts einen Ruderfußkrebs.

großes Zooplankton

Die Nahrung von großem Zooplankton ist kleineres Zooplankton.

Kleines Zooplankton

Zum kleinen Zooplankton gehören winzige einzellige Tiere. Auf dem linken Bild ist Zooplankton der Art Foraminifera, rechts Radiolaria.

Kleines Zooplankton ernährt sich von pflanzlichem Plankton.

Phytoplankton

Pflanzliches Plankton bezeichnet man auch als Phytoplankton. Es handelt sich dabei um frei im Wasser treibende Algen und Bakterien. Mittels Fotosynthese produzieren sie organische Nährstoffe.

Links auf dem Bild befindet sich eine Kieselalge (Diatomee), rechts ein Dinoflagellat.

Phytoplankton

Wovon ernährt sich Phytoplankton?

Pflanzliche Organismen brauchen neben Licht und Wasser auch Nährstoffe. Sind reichlich Nährstoffe vorhanden, ist das die beste Voraussetzung für eine große Artenvielfalt. Aber woher kommen diese Nährstoffe?

Nährstoffe sind in den Ausscheidungen von Tieren enthalten und entstehen, wenn Überreste toter Lebewesen wieder in anorganisches Material umgewandelt werden. Das Problem: Im Ozean sinkt ein Großteil der Nährstoffe auf den Meeresboden, der viele Kilometer unter der Wasseroberfläche liegen kann. Dort gibt es aber keine pflanzlichen Organismen, weil Photosynthese nur mit genügend Sonnenlicht möglich ist, also bis in maximal 200 Metern Tiefe.

Nur dort, wo die Nährstoffe wieder nach oben kommen, kann sich das Phytoplankton stark vermehren. Davon profitieren viele andere im Meer lebende Arten. Die Straße von Gibraltar ist so ein Gebiet. Klicke die Punkte in der Grafik an, um mehr über diese Besonderheit der Meerenge zu erfahren.

Gefahren für die Ozeane

Wir Menschen haben die Ozeane lange Zeit als riesige und unerschöpfliche Nahrungsquelle betrachtet und unbedacht Ressourcen ausgebeutet und Lebensräume zerstört. So haben wir die Ökosysteme gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht. Was sind dabei die größten Gefahren für die Ozeane? Klick auf die Info-Punkte in der Grafik und finde es heraus.

Man könnte meinen, dass die Gefahren immer nur bestimmte Lebewesen betreffen, aber keine Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem oder gar uns Menschen haben. Weit gefehlt! Fällt nämlich eine Art weg oder wird stark dezimiert, muss sich die Natur neu ordnen. Die Beziehungen sind auf den ersten Blick oft gar nicht so offen­sichtlich, können aber verheerende Folgen haben. Mehr dazu erfährst du in unserer Lerneinheit zum Nahrungskreislauf.

Meeresschutzgebiete

Langsam beginnen wir nun zu verstehen, dass unser größtes Kapital in der Erhaltung der natürlichen Lebensräume liegt. Intakte Ökosysteme sind für unseren Kampf gegen Armut, Hunger und Klimawandel extrem wichtig. Um dies zu erreichen, benötigen wir Meeresschutzgebiete (engl.: marine protected areas, MPAs) für Erhalt von Lebensräumen und Artenvielfalt. Besonders wichtig sind dabei Laichgebiete und Kinderstuben von Fischen, Nahrungsgründe gefährdeter Meeressäuger oder Gegenden mit besonders großer Artenvielfalt.

Welche Vorteile bringen Meeresschutzgebiete?

Klick dich durch die Übersicht und finde heraus, wie auch menschliche Aktivitäten von Meeresschutzgebieten profitieren.

Fischerei

Meeresschutzgebiete sorgen dafür, dass Fische wieder genug Nahrung finden, in Ruhe heranwachsen können und ausreichend Nachwuchs bekommen. Je größer und älter die Fische werden, desto mehr und widerstandsfähigeren Nachwuchs können sie hervorbringen. Der Druck durch Überfischung hat bei vielen Arten zum Beispiel dazu geführt, dass der Nachwuchs heute zwar früher geschlechtsreif wird, aber kleiner bleibt.

Die Fischer profitieren von größeren Fischen und höheren Fangzahlen, sowohl in den MPAs wie auch in deren Umgebung.

Tourismus

Magst du im Urlaub überfüllte Strände, zugemüllte Küstenbereiche und dreckiges Wasser? Sicher nicht. Der Schutz der Lebensräume und Artenvielfalt dient also auch unserer Erholung. Auf Tauch- oder Schnorchelgängen wollen wir schließlich die farbenfrohe Vielfalt von Fischen und Korallen genießen und nicht auf fischlose, abgestorbene Korallenbänke blicken.

Umweltverschmutzung und Klimawandel

Meeresschutzgebiete können den Klimawandel zwar nicht stoppen, durch gute Überwachung der Gebiete lassen sich aber frühzeitig Veränderungen und Gefahren erkennen. In einem gesunden Ökosystem können kleinere Störungen zudem besser abgefedert werden, Tiere und Pflanzen haben Zeit zum Regenerieren bzw. passen sich besser an veränderte Umweltbedingungen an.

Arbeitsplätze

MPAs schaffen und erhalten Arbeitsplätze in der Region. Vor allem in ärmeren Ländern sind viele Küstenbewohner von Fischerei und Aquakultur abhängig. Höhere Erträge sichern ihren Lebensunterhalt. 

Das Managen und Überwachen der Schutzgebiete sowie möglicher Öko-Tourismus können zudem neue Arbeitsplätze schaffen.

Um den Herausforderungen für die Menschheit in Zukunft gewachsen zu sein, benötigen wir schnell viel mehr und deutlich besser geschützte Lebensräume. Bis 2030 sollten mindestens 30 Prozent von Meer und Land unter Schutz stehen.

Zurzeit gelten weltweit nur etwa 8 % der Meere als geschützt – zumindest auf dem Papier. Viele Gebiete werden nämlich nach wie vor zu stark genutzt, ob durch industrielle Fischerei, intensiven Tourismus oder den Abbau von Rohstoffen.

Der WWF kritisiert zum Beispiel die Lage in Europa folgendermaßen: „…noch nicht einmal jedes siebte Meeresschutzgebiet hat einen Managementplan, in dem genaue Maßnahmen zum Schutz oder zur Wiederherstellung der Natur festgeschrieben, also zum Beispiel die Fischerei eingeschränkt werden.“

Wenn du wie wir die Aktion 30×30 unterstützen willst, damit bis 2030 mindestens 30 Prozent unserer Meere geschützt sind, findest du unten den Link zur Petition.

Stiftung firmm und die Ozeane

In Südspanien, in der Straße von Gibraltar, betreiben wir respektvolles Whalewatching und Forschung zum Schutz der Wale und wollen über die Liebe zu den Tieren immer mehr Menschen für Umweltschutz sensibilisieren. In den Lerneinheiten hier auf firmm.education findest du viele interessante Themen rund um Wale und Meer. Außerdem haben wir in der Infothek spannende Videos aus dem Internet für dich zusammengestellt und bei Publikationen findest du Unterrichtsmaterialien zu verschiedenen Themen. Mehr über unsere Ausfahrten und die Stiftung firmm erfährst du auf firmm.org.

Im folgenden Video bekommst du einen Einblick in die Ausfahrten von firmm. Die Präsidentin unserer Stiftung verrät darin, was sie bewegt hat, die Wale und Delfine in der Straße von Gibraltar zu erforschen und zu schützen.

Abschlussquiz und Zertifikat

Du hast in unserer Lerneinheit zum Tag der Ozeane viel über die Bedeutung der Meere erfahren. Teste in unserem Quiz, ob du dir alles gemerkt hast und verdiene dir dein Zertifikat.

Password Protected Form

Zum Download des Zertifikats bitte das Passwort verwenden.

Weitere Aktionen

Hier findest du weitere Aktionen, Vor­lesungen und Bildungs­ange­bote rund um den Welt­tag der Meere:

Petition

Unterschreib bitte auch die Petition 30×30, damit bis 2030 mindestens 30 Prozent unserer Meere geschützt sind.

Stiftung firmm

Die Stiftung firmm setzt sich aktiv für die Erforschung und den Schutz von Walen und Delfinen und ihres Lebensraums Meer ein.

Unser Standort Tarifa an der Straße von Gibraltar dient als Forschungs­station und bietet allen Besuchern die Möglich­keit, die faszinierenden Meeressäugetiere in ihrem natürlichen Lebens­raum zu erleben.